Aktuelles

Checkliste Einrahmung

Checkliste für die Bildereinrahmung von Grafiken, Drucken und Fotografien

für Kunstsammler und Kunstliebhaber

 

1. UV-Schutzglas

Grafiken, Drucke in limitierter Auflage und Fotografien brauchen zwingend Schutz vor UV-Strahlung. UV-Licht ist enthalten in natürlichem und künstlichem Licht und schädigt das Papier sowie die Farben. Daher ist ein Glas mit mindestens 99% UV-Schutz eine dringende Notwenigkeit. Die Schädigung ist abhängig von der Intensität und der Dauer der einwirkenden Strahlung.

 

2. Rückwand in Museumsqualität

Rückwände müssen säurefrei und alterungsbeständig sein. Rückwände aus Holzwerkstoffen (z.B. Hartfaserplatten, MDF, Sperrholz, Spanplatten, OSB, etc.) und Holzschliffkarton (z.B. Graupappe und andere nicht säurefreie und alterungsbeständige Kartone) geben Säuren ab und lassen das Kunstwerk sauer werden. Ein saurer PH-Wert ist ideal für die Verrottung von Papier! Alterungsbeständige Kartone haben deshalb einen Zusatz von Calciumcarbonat, der den Karton in den PH-Wert 7,5 – 8,5 hebt und so äußere Umwelteinflüsse (z.B. Feinstaub) bis zu einem gewissen Grad neutralisieren kann. Zusätzlich sind alterungsbeständige Kartone ph-neutral verleimt. Eine Rückwand bietet also einen wichtigen Schutz von hinten.

 

3. Passepartout und Unterlage in Museumsqualität

Passepartout und Unterlage bilden eine Mappe. Grafiken und Papierarbeiten, die mit Passepartout präsentiert werden, sollten nur mit säurefreien und alterungsbeständigen Kartonen in Berührung kommen (siehe Rückwand.) Im Normalfall wird das Kunstwerk nicht am Passepartout, sondern am Montagekarton (Unterlage) befestigt. Auch bei freier Objektmontage auf einer Unterlage muss diese säurefrei und alterungsbeständig sein. Einzige Ausnahme bilden historische Fotografien. Diese sollten nur mit einem säurefreien und ungepufferten Karton in Berührung kommen, da sie einen niedrigeren Ph-Wert haben.

 

4. Distanz zwischen Objekt und Glas

Zwischen Objekt und Glas muss ein Abstand sein, um zu gewährleisten, dass das Kunstwerk (Papier) sich an klimatische Veränderungen anpassen kann (Stichwort Quellen und Schwinden von Papier.) Liegt das Glas direkt auf dem Kunstwerk kann es im Falle einer Feuchtigkeitsänderung in der Luft zum „Ankleben“ am Glas kommen. Insbesondere Fotos gehen dann eine unlösbare Verbindung mit dem Glas ein. Das Objekt ist dann unwiederbringlich zerstört.  Eine Distanz kann geschaffen werden mit Hilfe eines Passepartouts (mind. 2 mm oder stärker) oder mit Distanz- /Abstandsleisten im Rahmen.

 

5. Reversible Bildmontage

Alle Befestigungen müssen so beschaffen sein, dass sie wieder ablösbar sind. Auch Klebstoffe und Papierstreifen müssen ph-neutral, säurefrei und alterungsbeständig sein. Zudem gibt es eine Reihe von Befestigungen, die ohne Klebstoffe auskommen. Letztere allerdings nicht immer verdeckt.

 

6. Staubfreie Verklebung als Schutz vor Insekten

Die Staubfreie Verklebung ist von außen nicht sichtbar. Dabei wird das Paket aus Glas, Passepartout oder Distanzleiste, Objekt und Montagekarton an den Seitenkanten mit einem Klebestreifen abgeklebt, um Insekten daran zu hindern ins Innere zu gelangen und das eingerahmte Objekt zu schädigen. Insbesondere Papierfischchen – eingeschleppte entfernte Verwandte unserer heimischen Silberfischen – stellen zunehmend ein Problem dar, da diese sich bevorzugt in bewohnten Räumen aufhalten, Papier und Karton anfressen und sich gerne hinter Bilderrahmen und Büchern verstecken.

 

7. Rahmenpass als Qualitätsausweis

Ein Rahmenpass an der Rückseite der Einrahmung gibt Aufschluss über die Qualität der in der Einrahmung verwendeten Materialien und über die Bildmontage. Da Schäden in den meisten Fällen über nicht geeignete Verklebungen, säurehaltige Kartone und mangelndem UV-Schutz entstehen, werden die Bilder in der Regel erst durch eine unsachgemäße Einrahmung zum Schadensfall. Da sich die Qualität der Einrahmung von außen nur bedingt beurteilen lässt – Befestigungen sind in der Regel nicht sichtbar angebracht – stellt der Rahmenpass für einen Facheinrahmer eine wichtige Information zur äußeren Beurteilung der Qualität dar.

 

Drucken